Kandidaten und Programm für die Kommunalwahl 2019

Norbert Schumacher
selbständiger Tierarzt, Penzlin
Bernd Scholze
Fotograf & Grafikdesigner, Wolkow bei Altentreptow
Gilbert Schulz
Dipl.-Vermessungsingenieur (FH), Pripsleben bei Altentreptow
Jens Pörksen
Bootsservice (selbständig), Kletzin bei Demmin
Philipp Ohl-Tschech
Musiker;Gitarren-Lehrer; Liedermacher, Kletzin bei Demmin
Elke Haker
Dipl.-Ing. für Verfahrenstechnik, Penzlin
Klaus Fiedler
Dipl. Ing. agr., Fünfseen bei Malchow
Jana Wolf
Mosaikkünstlerin/ Spielplatzdesignerin, Penzlin
Monika Birkenhauer
Dozentin, Woldegk

Unser Programm

Programm der Wählergemeinschaft FREiER HORIZONT Aktionsbündnis für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte

Wir möchten einen Politikwandel einleiten: Er soll die Interessen der Bürger im ländlichen und kleinstädtischen Raum berücksichtigen und die bereits spürbare strukturelle Abkopplung von der Landesentwicklung stoppen. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte soll lebenswert und zukunftsfähig gemacht werden. Gerade unsere reichhaltige Natur und äußerst hochwertigen Kulturlandschaften werden von Leistungsträgern aus den Metropolen als Raum zum „Wohnen und Arbeiten“ im „Land zum Leben“ zunehmend geschätzt!

Der Breitbandausbau bietet völlig neue Möglichkeiten der Wertschöpfung. Sie stellen eine ideale Ergänzung der traditionellen Wirtschaftszweige Tourismus und Landwirtschaft dar. Diesen Reichtum als Basis unserer zukünftigen Entwicklung zu bewahren muss höchste Priorität in der Kreispolitik haben!

Deshalb setzen wir uns für folgende Ziele in der Kreispolitik ein ...

  • Entwicklung des ländlichen Raumes als kombinierter Wohn- und Arbeitsort in einem gesunden und attraktiven Umfeld
  • Förderung einer breiten und vielfältigen, sowohl den ländlichen als auch den städtischen Raum berücksichtigenden wirtschaftlichen Entwicklung anstelle einer zunehmend einseitigen Entwicklung zugunsten erneuerbarer Energien in Kombination mit industriell geprägter Landwirtschaft und Verstädterung.
  • Förderung einer leistungsfähigen Kommunikationsinfrastruktur, die den Erfordernissen der Informationsgesellschaft gerecht wird.
  • Förderung der Ansiedlung von wissensbasierten Unternehmen und der Ausbildung von Fachkräften, verbunden mit gut bezahlten Jobs, höherer Wertschöpfung und damit verbundener Steigerung der Kaufkraft
  • Förderung und Stärkung des ländlichen Vereinslebens, des ehrenamtlichen Engagements sowie von Kultur- und Freizeiteinrichtungen im ländlichen Raum

Selbstverständlich können die Menschen in der Seenplatte nicht nur von Ruhe, reiner Luft und schöner Landschaft leben. Sie benötigen Arbeit und eine intakte Sozial- und Infrastruktur. Hier gibt es einigen Nachholbedarf.

Die Sanierung der Kreisstraßen hinkt dem stetigen Verschleiß hoffnungslos hinterher. Die Anbindung der ländlichen Bevölkerung an eine schnelle und leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur ist flächendeckend derzeit nicht vorhanden. Dabei stellen funktechnische Einrichtungen mit allen ihren Nachteilen keinen Ersatz für ein dringend auszubauendes Breitbandnetz dar. Schulen, Kindertagesstätten sowie Angebote und Betreuung für ältere Menschen sind in einem schlechten Zustand und personell unterbesetzt. Die Ärzteversorgung, insbesondere auf dem Land ist teilweise katastrophal. Die Ausbildung in medizinischen Hilfsberufen und Erziehung muss ungerechterweise selbst finanziert werden. Dagegen ist sie in anderen Ausbildungsberufen kostenfrei oder wird vergütet. Nutznießer sind die ausbildenden Betriebe, Einrichtungen und Institutionen.

Um dem Abzuhelfen setzen wir uns ein für ...

  • Ausbau und Erhalt einer leistungsfähigen, modernen und nachhaltigen Infrastruktur unter Einbeziehung innovativer und energiesparender Konzepte für die öffentliche Mobilität.
  • Gewährleistung einer flächendeckenden gesundheitlichen Versorgung mit regionaler Facharztkompetenz und Erhalt vorhandener Kliniken
  • Angemessene Vergütung für alle Ausbildungsberufe
  • Unterstützung der personellen und sachlichen Ausstattung von Kindestagesstätten, Schulen und kommunalen Einrichtungen und Einrichtungen der Altenbetreuung und Altenpflege.

Die derzeitig erlebte Praxis der Energiewende in unserem Landkreis bedeutet eine einseitige Entwicklung zugunsten der erneuerbaren Energien und zu Lasten von Natur, Umwelt und Demographie. Ganze Landstriche werden und wurden bereits durch übermäßigen Ausbau der Windindustrie entwertet. Natur, Artenreichtum, Umwelt und Lebensumfeld der Bürger werden unzumutbar beeinträchtigt. Eine gerechte Lastenverteilung ist nicht mehr gegeben, wenn es bei der Umsetzung der Energiewende immer nur um eine weitere großflächige Verteilung von Windeignungsgebieten und Flächen für Photovoltaik geht!

Für die Planung der erneuerbaren Energien fordern wir:

  • Kein weiterer Ausbau der erneuerbaren Energien bis zur Klärung von Nutz- und Verwertbarkeit der erzeugten Energie inklusive belastbarer Lösungen zur Speicherung und Ableitung mit geeigneter Stromtrassen.
  • Eine gerechte Entschädigung und Beteiligung der vom Ausbau der erneuerbaren Energien Betroffenen unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
  • Wirtschaftliche Gerechtigkeit: Wir setzen uns ein für eine ersatzlose Streichung der garantierten Einspeisevergütung und Ausgleichszahlungen nach EEG.
  • Einen Mindestabstand von 5000 Metern zwischen Windparks, Abstandsregelung für Wohngebäude in Abhängigkeit von der Anlagenhöhe (10 X H, jedoch mind. 2000 Meter), Berücksichtigung offizieller Empfehlungen für den Arten-, Landschafts- und Naturschutz

Natur und Umwelt benötigen mehr Aufmerksamkeit. Der auch bei uns zu verzeichnende Rückgang der Artenvielfalt kann nicht durch einige Schutzgebiete aufgehalten werden. Hier kann unser Landkreis Vorreiter sein, konsequent mit der Reduzierung von Pflanzen- und Insektengiften beginnen.

Wir wollen daher erreichen ...

  • dass für Landwirtschaft und Tierhaltung ein angemessener Kriterienkatalog erstellt wird, der Wirtschaftlichkeit im Einklang mit Umwelt und Natur gewährleistet.

Die Kommunen stehen unter starkem finanziellen Druck. Wichtige kommunale Einrichtungen wie die Freiwilligen Feuerwehren, Kindertagesstätten, Kultur, Vereine, ehrenamtliches Engagement, Wege- und Wohnungsbau etc. leiden darunter. Sie können oft nur unzureichend ausgestattet werden und dann nicht mehr ihre Funktionen erfüllen. Das Leben in ländlichen Kommunen wird damit unattraktiv. Kommunen haben oftmals nur einen unausgeglichenen Haushalt, der von Förderungen mit unangemessen hohem bürokratischen Aufwand abhängig ist.

Diese Politik ist unverzüglich zu beenden!

  • Kommunen sind finanziell hinreichend auszustatten – unabhängig von wirtschaftlichen Zwängen!

Die Wählergemeinschaft FREiER HORIZONT - Aktionsbündnis für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist gegenüber allen Themen, die unseren Landkreis bewegen, aufgeschlossen. Sie versteht sich als zukunftsorientiert und unterliegt keinen ideologischen Zwängen. Wir grenzen niemanden in unserer Gesellschaft aus und sind dialogbereit mit allen demokratischen Kräften dieses Landes. Wir bekennen uns ausdrücklich zu den Grundwerten unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, zu unserem Grundgesetz und der Landesverfassung. Die Einmaligkeit und Attraktivität unseres Landkreises gilt es zu bewahren und weiterzuentwickeln.