von Roberto Kort

Diskussion im Gemeindezentrum Duckow

Unter dem Motto „MITEINANDER REDEN“ hat am 09.10.2020 im Gemeindezentrum Duckow eine Diskussionsrunde mit politischen Akteuren und Bürgern zum Thema „Mecklenburg-Vorpommerns Rolle im Klimaschutz: Potenziale und Hindernisse der Energiewende“ stattgefunden.

Ende September erhielt unser Aktionsbündnis eine Einladung von Frau Anke Stegemann.
Unter dem Motto, der von der Bundeszentrale für politische Bildung initiierte und finanzierte Qualifizierungs- und Kompetenzförderungsprogramms „MITEINANDER REDEN“, wird am 09.10.2020 ab 14.00 Uhr im Gemeindezentrum Duckow eine Diskussionsrunde mit Politischen Akteuren und Bürgern stattfinden.

Das Thema der Diskussionsrunde lautete: 

Mecklenburg-Vorpommerns Rolle im Klimaschutz: 

Potenziale und Hindernisse der Energiewende 

An der Diskussionsrunde nahmen mit folgenden Inputs teil:

Klimawandel und Klimaschutz in MV
Dr. Mignon Schwenke
, 2.Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern und Sprecherin der Fraktion DIE.LINKE. für Umwelt, Energie und Verkehr 

Energiepolitik des Landes
Philip da Cunha
, Sprecher der SPD Fraktion für Energiepolitik, Verbraucherschutzpolitik, Netzpolitik und Digitalisierung des Landtages Mecklenburg-Vorpommern 

Forderungen und Aktionen im ländlichen Raum

Florian Just, Vertreter der Fridays for Future Bewegung 

Beteiligungsverfahren in der Energiewende
Gunnar Wobig
, Geschäftsführung Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg- Vorpommern GmbH (LEKA MV) 

Die Wirksamkeit der Erneuerbaren Energien auf den Klimaschutz / Hilft viel immer viel? Roberto Kort, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Freier Horizont

Nachdem Frau Dr. Mignon Schwenke, Philip da Cunha und Florian Just mit kurzen Redebeiträgen ihre Sichtweisen oder Forderungen darlegten, hatte Roberto Kort ebenfalls  die Möglichkeit, sich zum Thema der Veranstaltung zu äußern.

Die Potentiale, die unser Aktionsbündnis in einem sinnvollen Klimaschutz sieht, deckten sich erstaunlicherweise Weise oft mit denen der Fridays for Future Bewegung. Den Ausbau von intelligenten Radwegenetzen, den Ausbau des ÖPNV bis in die ländlichen Strukturen, möglichst kostenfrei, eine andere Agrarwirtschaft, Aufforstung der vielen freien Flächen und die Wiedervernässung von Mooren, halten wir genau, wie die FFF Bewegung für sinnvoll. Allerdings sieht unser Aktionsbündnis, im Gegensatz zur FFF Bewegung, keine weitreichenden Potenziale bei einem zusätzlichen Ausbau der regenerativen Energien für einen sinnvollen Klimaschutz. Viel hilft da leider nicht viel!

Ideologien und nicht Vernunft und Sachverstand bestimmen allerdings politisches Handeln! Klimaschutz bedeutet eben nicht pauschal einen weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, wie oft von der Politik und den finanziellen Profiteuren der Energiewendepolitik behauptet.

Dass diese Vereinfachung nicht aufgeht, zeigen aktuelle Zahlen. Während lautstark immer neue Rekorde bei der Ökostromproduktion verkündet werden, verschweigt man dabei, dass durch den wetterabhängigen Zufallsstrom immer mehr Stromüberkapazitäten, mit zum Teil skurrilen Folgen, wie negative Strompreise, einstehen. Deutschland und auch Mecklenburg Vorpommern, könnten sich bezogen auf die installierte Leistung von regenerativen Energieerzeugungsanlagen längst ausschließlich im Stromsektor damit versorgen. Leider stehen von den etwa 105 GW Leistung nicht einmal 10 Prozent sicher zur Verfügung. In Verbindung mit dem Rückbau der konventionellen Kraftwerke muss Deutschland deswegen immer mehr Strom importieren. Tendenz steigend!

Hauptimportland war Frankreich mit seinem Atomstrom!

So sieht keine erfolgreiche Energiewende aus. Die bekannten Probleme verschärfen sich durch einen weiteren Ausbau der regenerativen Energien und können dadurch keinesfalls gelöst werden.

 

Pressemeldung des  Statistisches Bundesamtes:

Die Stromimporte sind im 1. Halbjahr 2020 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 um 43,3 % auf 25,7 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Ein Grund hierfür ist der abnehmende Anteil der inländischen Einspeisung aus grundlastfähigen, meist konventionell betriebenen Kraftwerken (hauptsächlich Kohle, Kernenergie und Erdgas). Insbesondere bei Windstille oder Dunkelheit wurde daher zur Deckung des Strombedarfs Strom importiert. 

Hauptimportland für Strom war Frankreich mit 8,7 Milliarden Kilowattstunden.

Die exportierte Strommenge sank im 1.Halbjahr 2020 gegenüber dem 1. Halbjahr 2019 um 11,6 % auf 33,6 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurde aber weiterhin mehr Strom aus Deutschland exportiert als nach Deutschland importiert. 

Was wurde bisher erreicht?

1.

Seit dem Jahr 2002 wuchs die Kapazität erneuerbarer Energien um 100 GW.

Eine Statik des Umwelt Bundesamtes zeigt, dass sich dies nur wenig zur CO“ Reduktion beitrug.

Aktuell erleben wir eine Reduktion der Treibhausgase durch die Abschaltung der ersten Kohlekraftwerke. Die Grundlastversorgung erfolgt aus dem Ausland mit Strom aus Atom und Gas.

2.

Neben den ökologischen Folgen hat das Einkommen- schwächste Bundesland Mecklenburg Vorpommern mit die höchsten Strompreise der Welt. Eine Akzeptanz der betroffenen Kommunen und Bürger besteht nur sehr selten.

Analysen und Schlussfolgerungen zum Technikwechsel in der deutschen Energieversorgung 

von F. Wagner, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching/Greifswald 

Zitat:

„Wie jedoch der Vergleich mit Frankreich zeigt, hat die Nutzung von Kernenergie große klimatische Bedeutung. Die spezifische CO2 Emission unseres Nachbarlandes beträgt 76 gCO2/kWh und 486 gCO2/kWh – also mehr als das 6-fache - bei uns. Als Konsequenz emittiert Deutschland 240 Mill Tonnen CO2 mehr pro Jahr als Frankreich.

 Frankreich produziert Strom seit 30 Jahren klimafreundlich auf einem Niveau, das Deutschland in 30 Jahren erreichen will.“

Wir müssen uns deshalb unvoreingenommen, ideologiefrei und technologieoffen fragen, was hilft wirklich und effektiv gegen den Klimawandel und gegen deren Folgen.

Wir lehnen den weiteren Ausbau der regenerativen Energien nicht nur wegen der Unzuverlässigkeit der regenerativen Energien bei der Stromerzeugung, der immer höheren Kosten und deren sozialen Folgen, der ungeklärten Belastungen auf den menschlichen Körper, der Folgen für Flora und Fauna ab, sondern auch wegen deren Wirksamkeit auf die Reduzierung klimaschädlicher Gase. Die Unmengen der Kosten für die Subventionierung der regenerativen Energien sind im Hinblick auf den Klimawandel in oben genanten Projekten besser angelegt.

Frau Dr. Mignon Schwenke und Herrn Philip da Cunha vertrauen, trotz der vorgetragenen und nachprüfbaren Fakten, dass irgendwie oder irgendwer die Probleme der unausgegorenen Energiewende lösen wird. Wie, blieb allerdings Ihr Geheimnis.

Hier unsere Pressemeldung

 

 

 

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