von Roberto Kort

Dagegenhalten! Es reicht!

 

Am 26. Mai 2021 fanden sich 70 Demonstranten vor der Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes Westmecklenburg in Grevesmühlen ein, um gegen die unzumutbare Erweiterung der Windeignungsgebiete zu demonstrieren. Die in der 2.Auslegung ausgewiesene Fläche für Windindustrieanlagen hat sich, offenbar durch Druck aus dem SPD-geführten Energieministerium, von ca. 6000 ha auf ca. 8000 ha erhöht. Der Planungsverband hat seine eigenen Regularien mal eben über den Haufen geworfen und neu gefasst, so dass diese unfassbare Erweiterung möglich war. Eignungsgebiete, die sich durch ihre unmittelbare Nähe gegenseitig ausgeschlossen haben bzw. nur eines dieser beiden bebaut werden durfte, können nun durch willkürliche Änderung der eigenen Regeln, miteinander verschmelzen. Dies ermöglicht noch mehr Raum für einen noch größeren naturunverträglichen und bürgerfeindlichen Ausbau der Windenergie auf dem Land.

Die Westmecklenburger haben lautstark gegen jedes einzelne Windindustriegebiet demonstriert. Unterstützung erhielten wir hierbei von Mitstreitern aus Warnemünde, Vorpommern und der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein dickes Dankeschön dafür. Es macht Mut, dass sich viele Menschen aus allen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns gegen diese unsinnige Energiepolitik und Landschaftszerstörung stellen.

Ebenso war einige Pressevertreter vor Ort die für ein gutes Presseecho sorgten. Danke für die Berichterstattung.

Die SVZ vom 28.05.221 titelte:

Lange Gesichter bei Umweltaktivisten in Westmecklenburg: Trotz Protesten von Windenergie-Gegnern hat der Regionale Planungsverband Westmecklenburg die 2. Teilfortschreibung des Regionalen Raumentwicklungsprogramms in Grevesmühlen beschlossen. Dieses führt unter anderem zur Erweiterung von Eignungsflächen für Windenergie, insgesamt 52 solcher Flächen zwischen 36 und 458 Hektar in den Landkreisen Nordwestmecklenburg sowie Ludwigslust-Parchim sind in dem Dokument fixiert.

Circa 70 Demonstranten hatten, organisiert vom Aktionsbündnis „Freier Horizont“, quasi auf der Zielgeraden versucht, die Mitglieder der Verbandsversammlung umzustimmen. Doch weder Trillerpfeifen, noch Plakate, Transparente oder aber die kurzzeitige Blockade der Bundesstraße 105 führten zur Verhinderung des umstrittenen Entwurfs. In der Folge stehen in Westmecklenburg künftig knapp 8000 statt zuvor 6100 Hektar als Windeignungsfläche zur Verfügung. 

„Innerhalb der Eignungsgebiete können Investoren guten Gewissens Anträge auf Errichtung von Windenergieanlagen stellen“, sagt Karl Schmude. Außerhalb, so der Leiter des Amts für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg, hätten Anträge keine Aussicht auf Erfolg. Aus Sicht des Planungsverbandes werde so dem Wildwuchs von Windenergieanlagen wirksam entgegengewirkt.

Im Vorfeld der Verbandsversammlung hatten zahlreiche Bedenken- und Hinweisgeber mehr als 2500 Stellungnahmen mit rund 3500 Argumenten eingereicht, die in die Teilfortschreibung Energie einfließen sollten. Auf deren Basis wurde auf knapp 5900 Seiten Papier in insgesamt sechs Aktenordnern eine Abwägungsdatenbank zusammengestellt. Für rund 90 Prozent der Fälle wies der Regionale Planungsverband Westmecklenburg die Zuständigkeit jedoch von sich.

Zu den am häufigsten allgemeinen und nicht berücksichtigten Argumenten zählte Kritik an der Energiewende und der Energiepolitik sowie dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Doch selbst beim Thema Natur- und Artenschutz, wie der Thematik des Rotmilan-Schutzes, winkte der Planungsverband ab.

Für die Macher vom Aktionsbündnis „Freier Horizont“ ist das Ergebnis der Verbandsversammlung, die die Teilfortschreibung Energie mehrheitlich ohne Änderungen durchgewunken hatte, eine Farce. Bündnis-Vorsitzender Roberto Kort: „Das Energieministerium macht offensichtlich seinen Einfluss auf das Amt für Raumordnung und Landesplanung Westmecklenburg mehr als geltend. Das Maxim des Ministeriums ist nun mal: so viel Windenergieeignungsfläche wie möglich statt nötig. Und so wurde am Ende auch noch der Planungsverband vom Energieministerium zum Marionetten-Theater degradiert.“

SVZ: Holger Glaner

 

Auch wenn es schwer zu ertragen ist, mit wieviel Ignoranz unser schönes Bundesland von der Politik und der Raumplanung zu einer Windindustriewüste gemacht wird und andere Entwicklungschancen konterkarieren , werden wir weiter kämpfen. Solange Ideologien und nicht Sachverstand und Vernunft die Politik beherrscht, sind wir diejenigen die mit stichhaltigen Argumenten dagegenhalten.

Richtig wäre, massiv in die technologieoffene Forschung zu investieren. Der dumme Klimapopulismus zu Gunsten der Windindustrie, schadet heutigen und künftigen Generationen. Denn eine noch größere Anzahl von Zufallsenergie- Erzeugungsanlagen löst weder das Klimaproblem, noch das Energieproblem.

 

 

 

Zurück