von Roberto Kort

Klimaaktionstag 2019 in Rostock

Nachdem unser Bündnis von den Veranstaltern wegen nicht einheitskonformer Meinung, wie das Klima bzw. die Umwelt zu schützen ist, vom diesjährigen Klimaaktionstag KAT ausgeschlossen wurde, führten wir in Sichtweite des KAT eine eigene Aktion mit dem Motto „Klimahysterie zerstört Demokratie“ durch.

Wir sahen uns hierzu veranlasst, weil Demokratie und Meinungsvielfalt von den Veranstaltern bzw. deren einflussreichen Teilnehmern, offenbar keinen hohen Stellenwert haben und ein öffentlicher Diskurs von Ihnen nicht gewünscht wird.

Zu einem Vorgespräch zur Teilnahme am Klimaaktionstag, zu dem wir von Frau Kerry Zander (Koordinatorin der Klimaschutzleitstelle Rostock) eingeladen worden sind, waren auch Herr Dr. Ralf Kähler (Agenda2 -Rat)  und ein Teilnehmer des KAT eingeladen worden. Der Teilnehmer, Herr Söffker, der für den BUND auftrat, sagte dann auch gleich zu Beginn des Gespräches, dass er, wenn unser Aktionsbündnis am KAT teilnehmen würde, nicht kommen werde. Es hieß also BUND oder AB Freier Horizont. 

Diese undemokratische Haltung zu Beginn einer offenen Diskussion zeigte uns deutlich die diktatorische Meinung des BUND.

Wenn man sich die Person Herr Söffker genauer anschaut, ist er beim BUND Landesgruppe MV im Projekt Energieeinsparung tätig. Er ist allerdings auch Geschäftsführer der Fraktion B90/Grüne in der Rostocker Bürgerschaft und Vorstand des Landesverbands Erneuerbarer Energien MV.

Ob er hier also wirklich die Haltung eines Umweltverbandes repräsentiert hat, bleibt daher unklar. Ob er uns als Politiker oder als Vorstand eines Lobbyverbandes Mundtod machen wollte, auch. Demokratie geht jedenfalls anders.

Die Behauptung des Gründungsmitglieds des BUND Enoch zu Guttenbergs, der BUND ist eng mit der Windkraft-Lobby verquickt und könne Naturschutzinteressen nicht mehr glaubwürdig vertreten, ist hier erneut bewiesen.

Von der Stadt Rostock wäre allerdings zu erwarten gewesen, dass sie sich gegen die Polarisierung der Gesellschaft, gegen Schwarz-Weiß-Malerei und für das Brückenbauen zwischen Stadt und Land sowie Alt und Jung einsetzt und nicht ausgrenzt.

 

Der Klimaaktionstag 2019 in Rostock / Ein Bericht von Norbert Schumacher

Vorgeschichte: Nicht ohne uns angesichts unseres kritischen Grundanliegens ein paar Steine in den Weg zu legen, hatte man uns immerhin in den Vorjahren auf dem KAT Rostock letztlich doch geduldet. Wir hatten unsere Präsenz dort nutzt, zum einen darauf hinzuweisen, daß „Klimaschutz“ zum einen nur Teil, nicht der Ersatz, von Umweltschutzmaßnahmen sein kann und zum anderen diese schon gar nicht nicht aushebeln dürfe.

Unser Stand (das Freier-Horizont-Boot) traf auf großes Interesse, war stets einer der meistfrequentierten Stände und es hatte unzählige größtenteils konstruktive Gespräche zu unserem Anliegen gegeben.

Dieses Jahr war die Situation offenbar eine gewesen: Angesichts der hochgepushten FfF Bewegung schien man mittlerweile nicht mehr gewillt zu sein, sich unbequemen Fragen zu stellen, wir wurden als „unerwünscht“ erklärt und uns wurde die Teilnahme verwehrt.

Diesen undemokratischen Affront wollten wir nicht auf uns beruhen lassen und meldeten nun in unmittelbarer  Nachbarschaft der Veranstaltung unsererseits eine Kundgebung an. Aus gegebenem Anlass änderten wir unser ursprüngliches Motto in „Klimahysterie zerstört Demokratie“ um.

Unser Boot postierten wir nun auf dem Neuen Markt so, daß etliche Passanten, darunter auch Besucher des KAT uns nicht übersehen konnten.

Im Grunde war es dann doch fast so wie in den Vorjahren. Wieder sprachen uns etliche Passanten an und es fanden ähnliche Gespräche statt wie in den Vorjahren. Wieder einmal konnten wir feststellen, wie ahnungslos etliche Großstädter sind, die bescheidenen Potentiale und die enormen Nebenwirkungen insbesondere der Windkraftnutzung betreffend.

„Prominenteste“ Besucher unseres Standes waren übrigens Vertreter der Windkraftbranche und der Grünen. Der einstige Grünen-Chef Herrn Jäger, mittlerweile Vorsitzender des Landesverband Erneuerbare Energien MV und Herr Schmidt, Chef von „Windprojekt“ erwiesen uns die Ehre. Es zeigte sich, daß man sehr wohl in freundlicher und sachlicher Atmosphäre Argumente austauschen kann. Es schien ehrliches Interesse an unserer Motivation zu bestehen und vielleicht konnten wir ein wenig dazu beitragen, einige Voreingenommenheiten auf der „Gegenseite“ etwas abzubauen. Umgekehrt konnten wir erfahren, daß auch bei den Protagonisten der „Energiewende“ sehr unterschiedliche Einstellungen und Herangehensweisen existieren. Der eine war großer Verfechter der Wasserstofftechnologie, der andere fand sie (wie wir) ineffektiv und wenig zielführend. Zu unserer Überraschung konnte man mit Grünen sogar über Kernkraft reden. Und zu noch größerer Überraschung konnte sich auch ein Windkraftprojektierer ein Ende der Privilegierung der Windkraft vorstellen. Donnerwetter!

Auch wenn naturgemäß grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten weiterbestanden, zeigt sich doch, daß im Dialog durchaus nach Lösungen und Interessenausgleich gesucht werden kann - und in kleinen Schritten mag so etwas dabei herauskommen, wie es sich in einer Demokratie sein sollte.

Ein ganz anderes Bild bot sich ein wenig später, als sich einige von uns entschlossen, den weniger dialogbereiten Organisatoren des KAT ein wenig „auf den Pelz zu rücken“. Mit unserem Transparent: "Klimahysterie zerstört Demokratie“ und einigen Plakaten, mit Hinweis auf den unsinnigen und außer Kontrolle geratenen Windkraftausbau, mit dem sich nun wahrlich kein Klima retten läßt, spazierten sie die Große Straße, das Ausstellungsgelände, auf dem wir nicht sein durften, einmal rauf und runter. 

Natürlich war das in gewissem Sinne eine kleine Provokation, die zum Nachdenken und auch zum Hinterfragen anregen sollte. Gerne hätten wir mal erklärt, wie wir das meinen und auch die Teilnehmer und Besucher des KAT mal gefragt, was sie von der Entscheidung der Organisatoren halten, konstruktive Kritik einfach auszugrenzen.

Leider mußten wir etwas ganz anderes erleben: Kein Dialog, statt dessen wüste Beschimpfungen, Gejohle und schließlich auch Bespucken. 

Diese Aggressivität war schon bestürzend. Unsere etwas provokative These von der demokratiezerstörenden „Klimahysterie“ hatte sich in bedrückender Form bestätigt.

Man konnte eine leise Ahnung von dem bekommen, was manche bereits heraufziehen meinen zu sehen: Eine „Klima-Diktatur“!

Im Übrigen bekamen wir dann noch in unmittelbarer Nachbarschaft eine Vor-Kostprobe einer Show der bis dato nahezu unbekannten „Extinction Rebellion“ dargeboten. Amüsiert registrierten wir, da da einige der „Leichen“ sich noch gut mit Lesen die Zeit vertreiben konnten. Der Sinn der Ausführung erschloß sich uns und den Passanten damals noch nicht so recht, aber ein paar später wurden wir von unseren Medien ja ausführlich darüber aufgeklärt. Unser Protest dagegen unterlag offenbar - trotz Ankündigung per Pressemitteilung - ein weiteres mal dem „Schweigegelübte“ der Presse.

 

 

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