von René Fehrmann

Windkraftgipfel in Warnemünde 14.03.2015

Das Aktionsbündnis Freier Horizont lud am Sonnabend zum ersten Windgipfel ins Warnemünder Kurhaus. Während des ersten Teils der Veranstaltung in den Vormittagsstunden leisteten die gut einhundert Teilnehmer in fünf Arbeitsgruppen Schwerstarbeit ihre Standpunkte zu windkraft-relevanten Themen, wie Recht, Technik, Volkswirtschaft und Wertschöpfung, Natur sowie Mensch und Gesundheit zu erarbeiten. Kritiker warnten in der Zusammenfassung vor dem unkontrollierten Ausbau von Windparks bei der Energiewende in Mecklenburg-Vorpommern. „Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Greifswald drohe die Situation außer Kontrolle zu geraten“, warnte der Vorsitzende des Bündnisses, Norbert Schumacher. Am vergangenen Mittwoch hatten die Richter eine Regelung des regionalen Raumentwicklungsprogramms Vorpommern für unwirksam erklärt. Demnach könnte die Errichtung von Windparks künftig auch außerhalb der festgelegten Gebiete möglich sein. „Den Gemeinden sollte dringend das Recht auf ein echtes ‚Nein‘ eingeräumt werden“, forderte Schumacher.

Das viel zitierte Argument, dass mit der Windkraft hochqualifizierte und überdurchschnittlich gut bezahlte Arbeitsplätze kämen, hält Dr. Nikolai Ziegler von der Bundesinitiative für vernünftige Energiepolitik Vernunftkraft für nicht gerechtfertigt. „Wie kann es sein, dass mit der Branche Windenergie der sich selbst tragende Wirtschaftszweig Tourismus gefährdet wird“, hinterfragt der Ökonom. Außerdem würden nicht alle Jobs im Tourismussegment automatisch schlecht und die in der Energiewirtschaft sehr gut bezahlt.

Viel Kritik musste Energieminister Christian Pegel bei der öffentlichen Podiumsdiskussion am Nachmittag einstecken. „Das Land Mecklenburg-Vorpommern will seinen Anteil an der deutschen Energieproduktion bis 2025 vervierfachen – der größte Teil soll dabei aus Windenergie kommen“ kündigte er an. Viele Gemeinden leiden schon heute unter dem Windpark-Wildwuchs und befürchten deren weiteren Ausbau ohne Rücksicht auf Verluste.

 

Quelle: Der Warnemünder

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